Ansatzpunkte für Anpassungen
Von der seit über einem Jahr anhaltenden Pandemie wurden alle getroffen: Individuen, Unternehmen und Industrien. Auch die PR-Branche musste sich umorientieren. Jedoch sagte Helmut Schmidt schon: „In der Krise zeigt sich der Charakter“.
Jede Krise ändert eine Industrie nachhaltig. Doch auch heute sind Public Relations wichtiger denn je, denn nur durch einen anhaltenden Dialog kann ein Unternehmen weiterhin eine Bindung zum Kunden aufbauen. Das erfordert derzeit wiederum ein besonderes Maß an Feingefühl. Doch was genau ist wichtig, wenn wir über Veränderungen in der PR-Branche durch das Coronavirus sprechen?
Neuer Fokus hin zu gesundheitlichen Aspekten
Durch die Corona-Pandemie kam es zu einer veränderten Nachfrage. Verbraucher kaufen nun vermehrt Produkte, die Berührungspunkte zu Homeoffice und Social Distancing haben oder das gesundheitliche Interesse erwecken. Dementsprechend haben viele Marken ihr Angebot und Marketing darauf angepasst, diese Aspekte in ihren Produkten hervorzuheben.
Wie gearbeitet wird
Home-Office und virtuelle Meetings über Zoom sind spätestens seit der Corona-Pandemie Teil des Alltags in einer PR-Agentur geworden. Während dies auf den ersten Blick als unpersönlich wahrgenommen werden kann, hat es aber auch einen großen Vorteil: Denn Interviews und Meetings können ohne Anreise oder sonstige anfallende Kosten von überall aus stattfinden. Somit stellen sie eine budgetfreundliche und zeitfreundliche Alternative dar.
Authentizität wird immer wichtiger
Die Kommunikation von einem Unternehmen zu dem Endverbraucher muss in der aktuellen Situation genau betrachtet werden. Da die Corona-Pandemie jeden auf unterschiedliche Weise getroffen hat und nicht selten mit persönlichen Schicksalsschlägen verbunden wird, ist ein sensibler Ansatz maßgebend. In Krisenzeiten wünscht sich der Kunde einen taktvollen, aussagekräftigen und vor allem authentischen Umgang mit den derzeitigen Problemen.
Dies geschieht aber nicht immer und führte zu einer Reihe an ‚PR-Fails‘ in den letzten Monaten. Als beispielsweise ein milliardenschwerer Schuhkonzern ankündigte, die Mieten ihrer Läden während des Lockdowns nicht zu bezahlen, hagelte es geladene Kritik. Zu unsensibel erschien dieses Vorhaben von einem globalen Konzern, der eine Vorschrift zum Schutz von Mietern in Existenznot genutzt hatte.
Andererseits gab es auch Positivbeispiele: So forderten Fast-Food-Ketten sowie auch Drogeriemärkte, die eigentlich auf dem Markt konkurrieren, zur gegenseitigen Solidarität auf. Mit namentlicher Nennung der Mitbewerber machten sie darauf aufmerksam, dass die gesamte Branche nun Unterstützung benötige. Dies stoß wiederum auf positive Rückmeldungen, da mit dieser Werbung nicht nur die klare Verkaufsabsicht in den Vordergrund gestellt wurde.
Relevanz der PR in Krisenzeiten
Heikle Phasen sind in der Wirtschaft spürbar. Dementsprechend werden auch die Budgets in Unternehmen neu evaluiert und es kann es dazu kommen, dass es zu Budgetkürzungen im Bereich der Public Relations kommt. Gleichzeitig wird von PR-Agenturen eine erhöhte Investitionsrentabilität erwartet, was die Branche vor neue Herausforderungen stellt.
Jedoch ist es auch die Aufgabe der PR-Branche, sich in kritischen Zeiten zurecht zu finden und Anpassungsmöglichkeiten zu bieten. Denn Corona war nicht die erste und wird auch nicht die letzte Krise sein, die es zu bewerkstelligen gilt. Deswegen brauchen Unternehmen heute mehr denn je ein PR-Team, welches kreative Kampagnen mit spürbaren Ergebnissen kombiniert. Gleichzeitig können dadurch ‚PR-Fails‘ vermieden werden, denn von Angeboten mit offensichtlicher Verkaufsabsicht sowie Panikverbreitung oder Witzen in Verbindung zu COVID-19 sollte abgesehen werden. Stattdessen sollten Unternehmen sich klar, transparent und emphatisch positionieren, um existenziellen Schaden zu vermeiden und Vertrauensverlust vorzubeugen.
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