Global ESG Monitor zeigt Schwächen auf
140 Unternehmen und 185 ESG-Reports aus DAX, EUROSTOXX, ASX50 und Dow Jones hat der Global ESG Monitor untersucht. Er ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit unter der Führung von cometis und dem Forschungsinstitut KOHORTEN gemeinsam mit den Public Relations Global Network-Partnern currie (Australien) und Xenophon Strategies (USA). Die Nachhaltigkeitsberichte der weltweit größten Unternehmen waren eine Enttäuschung: Von 66 Punkten erreichten die Unternehmen im Durchschnitt nur 26.
ESG ist ein globaler Trend – doch warum ist das eigentlich so? ESG-Themen setzen einen Fokus auf global drängende Probleme: Beispielsweise Menschenrechtsverletzungen, soziale Ungleichheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Nach wie vor haben wir überall auf der Welt mit diesen Problemen zu kämpfen, Lösungen sind noch nicht oder nicht in ausreichendem Maß vorhanden.
Große Unternehmen, wie sie in den untersuchten Börsenindizes gelistet sind, sind mit diesen Problemen konfrontiert und können einen gewichtigen Einfluss auf sie nehmen. Sie können diese aktiv bekämpfen sowie Lösungen finden und anbieten. Genau das ist der Zweck von ESG-Berichten: Unternehmen sollen die Nachhaltigkeitsmaßnahmen untereinander beobachten und vergleichen, sodass ein Wettbewerb um nachhaltiges Wirtschaften entsteht.
ESG-Berichte offenbaren umfangreiche Schwächen
Doch was geschieht, wenn die ESG-Berichte der meisten Unternehmen unprofessionell erstellt werden? Ein Wettbewerb wird jedenfalls nicht entfacht. Genau das legt der Global ESG Monitor offen. Er zeigt Schwächen in den verschiedensten Themengebieten auf. So umreißen die meisten Unternehmen zwar relevante Themen wie beispielsweise den Stakeholder-Dialog, die ESG-Risiken und -Ziele oder die Nachhaltigkeitsstrategie – die wenigsten liefern jedoch konkrete Fakten und bleiben daher an der Oberfläche. Um einige Beispiele zu nennen: Nur 19 Prozent geben an, wie sie die eigenen Stakeholder bestimmt haben. Außerdem geben 35 Prozent zu, welche ehemals gesetzten Nachhaltigkeitsziele sie nicht erreicht haben, während lediglich 39 Prozent informieren darüber, welche ESG-Risiken das Unternehmen treffen.
Im EU-Raum ist die Qualität der Berichte höher
Ziel des Monitors ist es nicht nur, auf die Schwachstellen zu zeigen. Er soll den Unternehmen an konkreten Beispielen zeigen, wo sie noch Verbesserungspotenzial haben – damit doch noch ein Wettbewerb entstehen kann. Der GEM zeigt nämlich auch, dass nicht alle Regionen die gleichen Schwächen haben. So können die Unternehmen gezielt an den eigenen Problemfeldern arbeiten. Insbesondere die europäischen Unternehmen schneiden im Vergleich zur amerikanischen und australischen Konkurrenz besser ab. Das liegt vermutlich daran, dass in der EU bereits einige Regulierungen für die ESG-Berichtserstattung vorhanden sind. Und es werden weitere kommen. Das ist dringend notwendig, damit dieser Planet sowohl für die jetzigen als auch für die künftigen Generationen lebenswert bleibt. Über kurz oder lang bleibt kein anderer Weg, als Nachhaltigkeitsthemen aktiv anzugehen.
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